Beregynia

Wer ist „Beregynia“?

Im Januar 2006 wurde uns die Wohltätigkeitsstiftung „Beregynja“ von den Behörden vor Ort vorgestellt. Die Wohltätigkeitsstiftung „Beregynia“ ist ein Zusammenschluss ehrenamtlicher Bürger Brodys, die sich für ihre Mitmenschen engagieren. In einem Land wo so viel Armut herrscht, trifft man sehr selten jemanden, der über seinen eigenen Tellerrand hinausschaut. Umso glücklicher sind wir, einen aufrichtigen und ehrlichen Partner an Ort und Stelle gefunden zu haben.

Beregynia“ organisiert die unterjährige Spendenausgabe. Dabei wird in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt genau überwacht, ob die Menschen tatsächlich bedürftig sind. So kann sichergestellt werden, dass die in Deutschland liebevoll gepackten Spendenpakete nicht in die falschen Hände geraten.

Die „Laurentius Suppenküche“ in Brody wird ebenfalls von „Beregynia“ organisiert. Hier erhalten Bedürftige einmal täglich eine warme Mahlzeit. Zweimal im Jahr bringen wir Lebensmittel, übernehmen die Lohnkosten für die Köchinnen und lassen genügend Barmittel für den Zukauf frischer Lebensmittel dort.

Die Lebensmittel kaufen wir bei unseren Aufenthalten in Brody im ca. 110 km entfernten Ternopil, ca. 20 Tonnen pro Halbjahr, die neben der Suppenküche auch an Schulen und Kindergärten sowie Bedürftige verteilt werden. In der Ukraine sind Ganztagsschulen und -kindergärten üblich, so dass die Kinder verköstigt werden müssen. Die Kosten hierfür tragen die Eltern, was bei sozial schwachen Familien nicht möglich ist. Hier greift unsere Hilfe.

Die Klinikeinrichtungen in Brody und Volodymyr-Volynsky erscheinen uns Deutschen unfassbar. Schon bei der ersten Begegnung mit einem Krankenwagen wird jedem klar, dass er im Notfall wenig zu erwarten hat. Mangels ordentlicher medizinischer Diagnosetechnik betrachten sich die dortigen Ärzte eher als geschulte Handwerker.

Die Bezirksklinik in Brody umfasst in drei Gebäuden ca. 500 Betten, hinzu kommen noch 5 weitere Kliniken mit ca. 1.500 Betten in der Region. Seit 1994 unterstützen wir diese Bezirksklinik mit medizinischem Gerät, Krankenhausbetten, Toiletten- und Rollstühlen und anderen notwendigen Hilfsgütern, die in Deutschland wegen fortlaufender Neuerungen ausgemustert wurden. Stück für Stück gelingt es, den Ärzten eine vernünftige Arbeitsgrundlage zu beschaffen. Um Stromschwankungen und -ausfällen vorzubeugen, wurde ein großes Notstromaggregat installiert. 1998 wurde zur Gebäudeerhaltung das Klinikdach komplett saniert, da inzwischen das Wasser im OP von den Wänden lief. Seit 2002 wird das von uns gelieferte Röntgengerät betrieben, das einzige in der Region. Regelmäßig wird dieses durch deutsche Techniker generalüberholt.

Die Bezirksklinik in Brody sollte wegen unzumutbarer hygienischer Missstände innerhalb der Wäscherei geschlossen werden. Damit wäre das einzige Krankenhaus im Umkreis von 70 km weggefallen. Bei den langen Wegen auf dem Land wäre dies eine schiere Katastrophe für die Menschen dort gewesen. Mit der Sanierung von Dach, Decke, Fenstern und Türen haben wir es geschafft, den Standort zunächst mal zu sichern. Dennoch befinden sich die Herzstücke in ekelerregendem Zustand: Während des Betriebes fluten die undichten Waschmaschinen regelmäßig das ganze Gebäude. Von Hygiene kann hier wirklich keine Rede mehr sein. Mit unserer Unterstützung gehören auch die maroden Waschmaschinen bald der Geschichte an.