Psychatrie

Bei einem Besuch des Pidkaminer Klosters im Jahr 2004 fielen uns dort immer wieder vereinzelte völlig verwahrloste Menschen auf. Hinter hohen Mauern versteckt, bloß einen Steinwurf entfernt, lebten rund 150 behinderte Patienten in erbärmlichstem Zustand: Sie lagen zum Teil spärlich bekleidet auf Holzpritschen gebettet. Keine Farbe an den Wänden, keine Fliesen auf dem Boden und vor allem keine ordentlichen Toiletten. Die verabreichte Nahrung bestand aus einem verwässerten Teller Suppe am Tag. Dieses erschreckende Bild übertraf alles, was wir bislang gesehen hatten und wurde von furchtbarem Gestank begleitet. Die heimeigene Schreinerei fertigt die Särge für den eigenen Bedarf an ihren Patienten.

Wir waren uns schnell einig, dass hier sofort geholfen werden musste und kauften auf dem Großmarkt in Ternopil Lebensmittel für das nächste halbe Jahr ein. Fortan wurde das psychiatrische Internat mit den dringend benötigten Kleiderspenden und Pflegeartikeln unterstützt. Vor allem Betten, Gehhilfen und Rollatoren wurden zur Verfügung gestellt. Dank unserer Spender konnten wir auch fortlaufend Baumaterial zur Verfügung stellen, wodurch sich das gespenstige Bild der vergangenen Tage bis heue deutlich gewandelt hat. Dennoch sind die teilweise bettlägerigen Patienten weiterhin auf diese Hilfe, vor allem auf die Lebensmittellieferungen angewiesen.